BARF – Rohes Fleisch für Hunde

🥩 Was ist BARF?
BARF – Die biologisch artgerechte Rohfütterung deren Ziel es ist die Ernährung deines Hundes an die seiner wilden Vorfahren (Wölfe) anzulehnen.
Rohes Fleisch, Knochen, Innereien, Gemüse, Obst, Öle – individuell abgestimmt.

🎯 Für wen ist BARF gedacht?
Geeignet für:
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Gesunde Hunde mit normalem oder hohem Aktivitätslevel
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Hunde mit Allergien oder Unverträglichkeiten (unter Anleitung)
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Welpen und Senioren – aber nur mit erfahrener Begleitung
Nicht ideal für:
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Hunde mit Nierenschäden, Leberproblemen, Bauchspeicheldrüsenerkrankung
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Haushalte mit immungeschwächten Menschen oder Kleinkindern (wegen Keimen)
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Halter, die keine Zeit oder Nerven für Plan & Hygiene haben

✅ Positive Effekte von BARF
Vorteil | Wirkung |
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Weniger Allergien | Kein Getreide, keine künstlichen Zusatzstoffe |
Gesunde Haut & glänzendes Fell | Durch hochwertige Fette und Omega-3-Fettsäuren |
Fester Kot, weniger Blähungen | Natürliche Ballaststoffe, bessere Verdauung |
Zahnpflege | Knochenkauen reduziert Zahnstein |
Geringerer Körpergeruch | Weniger Stoffwechselreste durch hochwertige Proteine |
Individuell anpassbar | Auf Alter, Gewicht, Aktivität und Gesundheit abgestimmt |

🐾 Herausforderungen beim Umstieg auf BARF
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Verdauungsprobleme: Hunde die an Trockenfutter gewöhnt sind können bei der Umstellung auf BARF mit Durchfall, Erbrechen oder Verstopfung reagieren. Dies liegt an der unterschiedlichen Zusammensetzung und Verdaulichkeit der Futterarten.
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Akzeptanz: Einige Hunde lehnen rohes Fleisch zunächst ab, insbesondere wenn sie zuvor stark verarbeitete Futtermittel mit Geschmacksverstärkern erhalten haben .
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Futterumstellung: Eine schrittweise Einführung von BARF über 1–3 Wochen wird empfohlen, um den Verdauungstrakt des Hundes langsam an die neue Nahrung zu gewöhnen .
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Wasseraufnahme: Hunde, die auf BARF umgestellt werden, trinken oft weniger Wasser, da rohes Fleisch einen höheren Feuchtigkeitsgehalt hat. Dies ist normal und kein Grund zur Sorge .

⚠️ Mögliche Risiken/Nachteile von BARF
Risiko | Ursache / Problem |
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Fehl- oder Mangelernährung | Ohne Fachwissen fehlen oft Calcium, Zink, Jod etc. |
Keime und Bakterien | Salmonellen, Listerien – für Mensch und Hund gefährlich |
Verletzungsgefahr | Splitternde Knochen (v. a. vom Geflügel, gekocht!) |
Übergewicht / Mangelernährung | Fehlerhafte Mengenberechnung |
Zeitaufwand / Lagerung | Einfrieren, Auftauen, Portionieren nötig |

Ist BARF artgerechte Haltung oder nur Trend?
Artgerecht? Teilweise ja. Wölfe fressen Beutetiere mit Haut, Haar, Mageninhalt, Knochen – das entspricht grob dem BARF-Prinzip.
Aber: Der Haushund ist seit Tausenden Jahren domestiziert. Seine Verdauung hat sich angepasst, z. B. an Stärke.
Trend? Auch. BARF ist Teil einer größeren Bewegung hin zu natürlicher, selbstbestimmter Tierhaltung – vergleichbar mit Bio-Fleisch und Clean Eating beim Menschen.
BARF ist kein Hype, aber auch nicht für jeden Hund oder Halter geeignet. Es braucht Fachwissen und Sorgfalt – dann kann es eine hervorragende Fütterungsmethode sein.

🛒 Worauf muss man beim Einkauf achten?
1. Fleischqualität:
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Lebensmittelqualität, möglichst aus artgerechter Haltung
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Keine faschierten Mischreste mit hohem Bindegewebe-Anteil
2. Innereien & Knochen:
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Leber, Niere, Milz → wichtig für Nährstoffe
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Knochen → nur roh und nicht aus Geflügelrippen
3. Gemüse/Obst:
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Fein pürieren oder dämpfen – Hunde können Zellwände sonst nicht aufspalten
4. Zusätze (je nach Plan):
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Lachsöl (Omega-3), Seealgenmehl (Jod), Eierschalenmehl (Calcium)
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Probiotika, Kräuter, Hagebutte etc. nach Bedarf